DAS BEDINGUNGSLOSE GRUNDEINKOMMEN

Gemeinsamkeiten verschiedener Modelle

Zwar gibt es viele verschiedene Modelle des BGE, doch der Kern ist stets der gleiche:

  • Es ist ein Einkommen, welches jeder Bürger durch den Staat erhält.
  • Es ist bedingungslos, das heißt, jede Person erhält es unabhängig von Alter, Geschlecht und Einkommen.
  • Es ist hoch genug, um die Grundbedürfnisse jeder Person befriedigen zu können.

Die Menschenrechte

Lässt sich die Forderung nach dessen Einführung aus der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ableiten? Artikel 22 (Recht auf soziale Sicherheit) besagt:

Jeder hat als Mitglied der Gesellschaft das Recht auf soziale Sicherheit und Anspruch darauf, durch innerstaatliche Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit sowie unter Berücksichtigung der Organisation und der Mittel jedes Staates in den Genuss der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte zu gelangen, die für die eigene Würde und die freie Entwicklung der eigenen Persönlichkeit unentbehrlich sind.

Die Gegner verneinen das mit dem Hinweis, dass Rechte stets mit Pflichten einhergehen müssen. Von Pflichten und Leistungen ist jedoch nicht die Rede.

Jean-Jacques Rousseau sagt es präziser:

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will.

Sprachbarrieren

Die Schwierigkeit, für die Idee Gehör zu finden, liegt in der Tatsache, dass die meisten Menschen nicht imstande sind, den Blick über ihren Tellerrand zu heben, wie es meine Vorbilder vermochten, was ich wiederholt bei Diskussionen feststellen musste.
Einige Reflex-Reaktionen daraus:

Ein Keynesianer sagte zu mir: “Aha – Sie sind ein Neoliberaler!”
Ein Konservativer winkte ab: “Sie sind ja Sozialist …”
Ein Linker behauptete: “Sie wollen ja den Sozialstaat abschaffen!”
Und ein Ökonom: “Geld muss erst erwirtschaftet werden.”

Zuerst Worff mit seinem Buch Sprache, Denken, Wirklichkeit und später Maturanas Der Baum der Erkenntnis erklären das Phänomen.
Für jemanden, der nur einen Hammer hat, besteht die Welt eben nur aus Nägeln.

Die Lösung

Das Wort “Einkommen ” in BGE leitet die Gedanken zu Arbeit, Steuern, Mindestlohn, Gewerkschaft, Staat und Ähnliches, weshalb ich BGE durch “Freiheitsgeld” ersetzen möchte.

(Thanks to Andrew Yang)

 

In der Wikipedia wird das BGE ausführlicher beschrieben ↗.

 

2 Kommentare

  1. Ich bin von dieser Deiner Idee begeistert !
    Wie könntest Du die Politik auch dafür begeistern ?

  2. Warum leben Individuen in Gesellschaften?

    Wie kann erreicht werden, dass es eine Kohärenz gibt, die verhindert, dass alles in Beliebigkeit auseinander fällt, aber auch nicht alles auf Kosten der Freiheit zusammenklebt?

    Ist die Arbeitsteilung Teil der Lösung? Wenn wir genau hinschauen, sind wir fremdversorgte Fremdversorger, die glauben Selbstversorger in Geld zu sein.
    Die Arbeitsteilung bringt und Güter und Dienste, die wir sonst nicht haben könnten, wenn jeder nur die Bedürfnisse befriedigen könnte mit den Fähigkeiten, die er hat.
    Auch hilft uns das Geld nichts, wenn nicht andere die Regale füllen würden.
    Der erste Atemzug ist die just in time Befriedigung eines neuen Bedürfnisses. Bis zu unserem letzten reicht das aus. Die Luft kommt von den Pflanzen.
    Wenn also die Arbeitsteilung das Organisationsprinzip im Wirtschaften für den Wohlstandes unserer Gesellschaft ist, hat das zwei Konsequenzen:

    1. Ich muss selbstversorgungsfreie Zeit haben, um mich an der Arbeitsteilung (Versorgung anderer) beteiligen zu können. Ein Teil dieser Arbeit ist mit monetären Erträgen verbunden, ein anderer Teil nicht. Ich muss ein (Grund-)Auskommen haben. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe zum Wohle Aller.

    2. Wenn ich mit anderen zusammen ein Gut oder einen Dienst bereitstelle, der monetären Ertrag bringt, muss ich daran beteiligt werden. Arbeitsteilung=Teilung des Arbeitsergebnisses. Das ist eine betriebswirtschaftliche Aufgabe.

    Beide Aufgaben sind derzeit aneinander gekoppelt, was nicht mehr geht. Das Einkommen zum Auskommen und die Teilhabe am betriebswirtschaftlichen Ertrag muss entkoppelt werden.

    “Geld” ist das beste Mittel zur Organisation der individuellen Teilhabe jenseits von Lebensmittel-Scheinen.
    Die Entstehung des Geldes kann
    1. eine Dividende sein für Güter/Dienste (Gütermenge / Köpfe) oder
    2. die Vorauszahlung auf eine Tilgung in der Zukunft (Soll an Haben),
    wobei die “Vorauszahlung” in Buchgeld ein Kredit an die Bank ist.

    Wir brauchen beide Geldarten. Art 1 ist sachgemäß für das Grundeinkommen, also z.B. für das, was alle immer und immer wieder verbrauchen. Dementsprechend könnte man der Dividende eine Geltungsdauer von z.B. drei Monaten geben. (Use it or loose it)
    Geldart 2, die Teilnahme an Tätigkeiten mit monetärem Ertrag voraussetzt, kann davon getrennt gehandhabt werden. Durch das Tilgen des geschöpften Geldes handelt es sich um gesellschaftliches Schwundgeld.

    Das Grundeinkommen ist ein Thema, das über sich hinausweist, der Mensch als kulturelle Wesen ragt aus der Wirtschaft heraus. Das scheinen mir die Parameter des Lösungsraums zu sein.

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